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Nana-Nightmare — Germancest: Lass mich bitte nicht allein! [Part 2]
Published: 2012-10-07 22:30:08 +0000 UTC; Views: 508; Favourites: 2; Downloads: 2
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Description Als Gilbert die Augen aufschlug, war es bereits Nachmittag. Durch die schweren Vorhänge vor den Fenstern fielen einige feine Strahlen gleißendes Sonnenlichts. Nicht viel, doch genug, um in seinen Augen zu brennen. Sofort drehte er sich um und zog die Decke über sein Gesicht. Die wohlige Dunkelheit, in die sie ihn hüllte, war ihm sehr willkommen. Sie linderte das Brennen und sorgte dafür, dass das unerträgliche Hämmern in seinem Kopf etwas abklang. Ganz verschwand es jedoch nicht.
Er stöhnte und drehte sich auf die andere Seite, weg von dem Licht – und bemerkte, wie um ihn herum alles begann, sich zu drehen.
„Scheiße…"
Sein Magen zog sich zusammen, rebellierte. Gilbert spürte, wie ihm etwas Magensäure langsam die Speiseröhre hinauf wanderte. Ihm wurde speiübel.
Sofort schlug er die Decke weg, kniff die Augen zusammen, um dem Brennen durch das Sonnenlicht zu entgehen, und richtete sich auf. Die hastigen Bewegungen verschlimmerten seinen Zustand jedoch noch mehr.
Mit einer Hand vor dem Mund, bemüht, sich nicht auf den Boden zu übergeben, stürmte er, so schnell es ging, ohne umzukippen oder gegen etwas gegen zu rennen, aus dem Zimmer zur Toilette.
Seine Füße trugen ihn beinahe wie automatisch dort hin. Er achtete nicht weiter auf seine Umgebung, nicht auf den Weg, auf nichts weiter, als es rechtzeitig ins Badezimmer zu schaffen, den Toilettendeckel hochzuklappen und seinen gesamten Mageninhalt in die Porzellanschüssel zu entleeren. Deswegen wunderte er sich vorerst auch nicht darüber, dass er nicht die Kellertreppe hinauf stürmte, in das Bad im Erdgeschoss, sondern dass er geradewegs aus Ludwigs Zimmer in das Bad im zweiten Stock rannte.
Erst, nachdem sein Magen komplett leer war und er nur noch würgte, ohne dass etwas seinen Körper verließ, begann er darüber nachzudenken.
Wieso war er in Ludwigs Zimmer aufgewacht?
Wieso hatte er in seinem Bett geschlafen, und nicht in seinem, unten im Keller?
Wie und wann ist er dorthin gekommen?
Und was war gestern Abend eigentlich passiert?
Er richtete sich auf und hatte dabei immer noch mit dem Schwindel und seinem schmerzenden Kopf zu kämpfen. Während er seinen Mund mit ausspülte und sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht spritze, versuchte er, sich an den gestrigen Tag, oder eher den Abend und die darauf folgende Nacht, zu erinnern.
Es war einer dieser Tage gewesen, an denen Gilbert nichts zu tun hatte. Ludwig war länger auf Arbeit geblieben, deswegen hatte Gilbert den Abend ohne ihn verbracht – stattdessen jedoch mit ein paar Bier.
Und dann…?
Mit müden Augen betrachtete er sich im Spiegel. Die dunkeln Ringe unter seinen Augen spiegelten genau das wieder, wie er sich gerade fühlte: fertig und erschöpft. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein zerzaustes silber-weißes Haar, betrachtete dabei jede seiner Bewegungen im Spiegel.
Irgendwann war es ihm zu langweilig geworden. Er war losgegangen, mit dem Plan, Antonio und Francis zu besuchen. Erst jetzt im Nachhinein war ihm bewusst, wie dämlich das war. Er hatte doch gewusst gehabt, dass die beiden keine Zeit hatten. Wie viel Alkohol hatte er getrunken, um das zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu wissen?
Er erinnerte sich an die Kälte, in der er, ohne Jacke, vor deren Haustüren stand und klingelte und klopfte, ohne dass jemand die Tür öffnete.
Und dann…?
Der Park, in den er bisher schon so oft gegangen ist…
Eine Laterne…darunter eine Parkbank…
Schlaf war es, was er dann wollte, nichts mehr. Hatte sich auf die Bank gelegt und war eingeschlafen.
Irgendwann hatte es begonnen zu regnen. Erst ganz leicht, ein sanfter Nieselregen, der jedoch mit der Zeit immer heftiger wurde. Nach einiger Zeit hatte es bereits wie aus Eimern geschüttet. Ihn hatte das nicht gestört, oder er war einfach zu erschöpft, um zu gehen, also blieb er liegen, obwohl er gefroren hatte…
Lange…
Ein stechender Schmerz durchzog seinen Körper und unwillkürlich zuckte er zusammen. In der Hoffnung, damit den Kopfschmerz etwas lindern zu können, legte er seine vom Wasser noch etwas kalte Hand auf seine Stirn. Viel brachte es jedoch nicht.
Er schloss die Augen. Wenn er sich nur weiter erinnern könnte…
Seine Erinnerungen wurden allerdings immer schwammiger, je weiter der gestrige Abend voran schritt. Aus klaren Bildern wurden verschwommene Bildfetzen und später nur noch ein Hauch von Gefühlen.
Müdigkeit, Kälte und Nässe. Das war es, was von seiner Erinnerung übrig geblieben war.
Und dann…plötzlich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.
An dieser Stelle jedoch hörten seine Erinnerungen komplett auf. Eine Weile stand er noch im Bad und versuchte, sich noch an irgendwas zu erinnern, bis er von der Stimme seines Bruders aus den Gedanken gerissen wurde.
„Gilbert?"
Etwas erschrocken fuhr er herum und schaute Ludwig an, der in der Badezimmertür stand und ihn mit besorgtem Blick betrachtete. Im selben Moment umfasste Gilbert jedoch auch wieder ein fürchterliches Schwindelgefühl.
„Ugh…"
Ohne Zweifel, er hatte sich eben eindeutig zu schnell umgedreht. Er versuchte sich, am Waschbecken abzustützen, spürte jedoch gleichzeitig, wie sein Bruder, der sofort ein paar hastige Schritte auf ihn zu gemacht hatte, ihn vorsichtig und gleichzeitig mit festem Griff hielt und ihn davor bewahrte, zur Seite zu kippen.
„Alles in Ordnung?", fragte ihn Ludwig. Die Sorge in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Gilbert nickte leicht. „Ja, es geht schon.", antwortete er seinem Bruder mit heiserer Stimme. In Wahrheit war er jedoch verwirrt. Mit dem Schwindel und den Schmerzen kam er klar. Aber wieso begann sein Herz zu klopfen, als Ludwig ihn berührte?
Ludwig schwieg kurz. Er betrachtete Gilbert genau, dann meinte er: „Vielleicht solltest Du Dich trotzdem noch etwas ausruhen." Ehe Gilbert verstand, was passierte, hatte sein Bruder ihn auch schon behutsam hochgehoben und trug ihn zurück in sein Zimmer.
Ganz vorsichtig legte er ihn zurück in sein Bett und deckte ihn mit seiner Decke zu. Dann sah er ihn an, mit genau demselben besorgten Blick, mit dem Ludwig ihn schon die ganze Zeit angesehen hatte.
„Sag mal…hast Du Fieber?", fragte er und legte ihm selben Moment seine Hand auf Gilberts Stirn. Tatsächlich war dieser knallrot und glühte förmlich, und sein Herz raste wie verrückt.
Unter der Berührung seines Bruders zuckte er kurz zusammen. Beim besten Willen verstand er nicht aus welchem Grund.
Ludwig schien das zu bemerken. Sofort zog er die Hand wieder weg. Er schwieg jedoch. Seinen Blick richtete er auf seinen Bruder, doch Gilbert wich ihm aus. Nach einiger Zeit stand er auf.
„Ich hol Dir ein paar Aspirin. Dann geht es Dir besser.", sagte er und ging. An der Tür blieb er noch einmal stehen, drehte sich zu seinem Bruder um, verließ das Zimmer jedoch wortlos.
Als er kurz darauf wiederkam, hatte Gilbert sich zusammengerollt in die Decke gemurmelt, mit dem Rücken zur Tür. Er wollte jetzt nicht mit Ludwig reden, wollte ihn nicht mal ansehen. Es verwirrte ihn so sehr, wie er eben auf seine Berührungen reagiert hatte. Weswegen war das so? Nun gab er vor zu schlafen.
Ludwig schien das zu glauben. Gilbert hörte, wie er ein Glas und etwas, was eine Packung Aspirin zu sein schien, auf dem Nachttisch abstellte. Dann zögerte er. Wahrscheinlich überlegte er, ob er seinem Bruder über den Rücken streicheln und ‚Ruh Dich aus, Bruder' sagen sollte. Zu Gilberts Erleichterung tat er es jedoch nicht, sondern ging einfach und schloss die Tür.
Etwas in Gilbert atmete auf. Eine weitere Berührung von ihm hätte er nicht ertragen.
Doch wieso?
Er mochte den Gedanken nicht, doch…war etwas zwischen ihnen vorgefallen?
Verzweifelt versuchte er sich weiter an die gestrige Nacht zu erinnern…doch vergebens.
Er konnte sich an nichts mehr erinnern.
Bevor er zu irgendeinem Ergebnis kommen konnte, war er auch bereits eingeschlafen.
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Comments: 3

UnsangDisgrace [2012-10-08 13:31:55 +0000 UTC]

So schnell? xD
ich finds aber schön wie du schreibst :3 ich lese ja auch noch ne deutsche geschichte (shonen ai) und die andere ist bei Part 25 oder so und es ist immer noch nichts wirkliches 'pasiert' ;D Lass dich nicht hetzen :3

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Nana-Nightmare In reply to UnsangDisgrace [2012-10-08 14:40:14 +0000 UTC]

Haha, ich weiß, wie der Wind! xDD
Jetzt warte noch ein Jahr, dann ist Part 3 draußen. xDD

Aww, und danke~ ♥

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UnsangDisgrace In reply to Nana-Nightmare [2012-10-08 15:21:26 +0000 UTC]

Büdde :3

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